Zum St. Patricks Day nach Nordirland

Am 17. März feiert man in Irland und auch in Nordirland den Nationalfeiertag – den St. Patricks Day. Grund genug für uns, einmal in Nordirland vorbeizuschauen und uns schlau zu machen, wie es drüber auf der grünen Insel steht.
Doch zunächst wollen wir einmal fragen: Wer war eigentlich dieser heilige Patrick?

Der heilige Patrick von Irland

Der heilige Patrick wurde vermutlich Ende des 4. oder Anfang des 5. Jahrhunderts entweder in Bannaventa Berniae oder in Old Kilpatric in Schottland geboren und war ein christlicher Bischof und Missionar.
Es ist nicht leicht, gesicherte historische Daten aus den vielen Legenden rund um Patrick zu erhalten. So gibt es irisch-walisische Legenden, die einen gewissen Patrick Maewyn, einen heidnischen Waliser, als den heute verehrten St. Patrick ansehen.
Die zuverlässigsten Quellen sind Patricks eigene Schriften wie zum Beispiel die Confessio, die etwas über das Leben von Patrick berichten. Laut dieser hieß der irische Nationalheilige eigentlich Patricius und war der Sohn eines in Britannien stationierten römischen Offiziers, der auch Diaconus in der örtlichen katholischen Kirchengemeinde gewesen sein soll.
Mit 16 Jahren wurde Patrick von Sklavenjägern vom Landgut seiner Eltern entführt und zum Schafehüten an einem unbekannten Ort gebracht. Gestützt auf seinen Glauben gelang es Patrick, die Knechtschaft zu erdulden und er lernte dabei das Land und seine Bewohner näher kennen.
Angeblich erschien ihm nach sechs Jahren Gefangenschaft ein Engel mit Namen Victoricus, der ihm zur Flucht riet. Daraufhin entfloh Patrick mit Händlern über das Meer und zog einige Zeit durch das ausgeplünderte, fast menschenleere Land. Danach entschloss es sich, Mönch und Priester zu werden und verbachte angeblich viele Jahre in einem gallischen Kloster. Dort hörte er in einer Nacht Stimmen, die ihn nach Irland befahlen und er glaubte, hier den Ruf der irischen Bewohner zu vernehmen.
Infolgedessen sandte ihn Papst Coelestin I. im Jahre 432 als Bischof auf die grüne Insel, wo er Schulen, Klöster und Kirchen gründete. Er starb vermutlich am 17. März 461 im County Down, nachdem er Zeit seines Lebens tausende Iren zu Christen gemacht hatte. Er brachte Irland nicht nur den christlichen Glauben, sondern auch die Bildung, sodass von nun an Geschichten niedergeschrieben und nicht mehr nur mündlich weitergegeben wurden.
Etwa 100 Jahre nach dem Tod des Bischofs setzte dann die Legendenbildung ein. Laut dieser soll Patrick während einer Predigt die gesamte Insel Irland von Schlange befreit haben soll.
Heute bringt man zahlreiche Sehenswürdigkeiten – oft auch recht willkürlich – mit Patrick in Verbindung. Sein Grab soll sich angeblich in Downpatrick im County Down in Nordirland befinden und auch auf dem heiligen Berg von Irland dem Croagh Patrick steht eine Statue von ihm. Dort soll er 40 Tage ohne Essen und Trinken verbracht haben.
Heute feiern Iren in der ganzen Welt den 17. März zu Ehren von St. Patrick, wobei es zumeist recht feuchtfröhlich zugeht.

Nordirland heute

Heute findet man Nordirland kaum noch in den internationalen Schlagzeilen, denn die Auseinandersetzungen zwischen den Nordiren und den Engländern gehören der Vergangenheit an. Allerdings ist Nordirland noch ein touristisches Geheimziel, das es zu entdecken gilt. Heutzutage sind die im Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken errichteten Mauern sogenannte „Peace Walls“, die man gerne bunt bemalt. Mittlerweile gehört der Besuch dieser Freiluftgalerien wie man sie in Derrys Bogside oder in der Falls Road in Belfast findet zum touristischen Pflichtprogramm.

Belfast – die Titanic lässt grüßen

Mit dem Ende der gewalttätigen Auseinandersetzungen blühte die sogenannte Sandfurt – auf Irisch Beal Feirste – am Lagan River so richtig auf. Es setzte ein regelrechter Bauboom in Belfast eine, es wurden neben den alten neue Pubs eröffnet und zahlreiche Shopping Center sperrten auf. Etwas merkwürdig mutet an, dass die Belfaster ihren Aufschwung mit einem Untergang zelebrieret – richtig, mit dem Untergang der Titanic, die hier gebaut wurde. Ein multifunktionales Titanic Center wurde eröffnet, das heute tausende Besucher anzieht. Lange Zeit blieb das Schicksal des Ozeanriesen, der in der Harland & Wolff werft gefertigt wurde als tabu. Zu viele Einheimische fanden beim Untergang der Titanic den Tod. Da war auch der oft zitierte Spruch „Build by an Irish, sunk by an English“ nur wenig tröstlich.
Doch einhundert Jahre nach dem Stapellauf des legendären Schiffes entstand hier das bereits erwähnte spektakuläre Museum, in dem man in dem nachgebauten Festsaal der Titanic sogar heiraten kann.

Mit dem Auto durch Nordirland

Wer gerne mehr von Nordirland und seiner grandiosen Landschaft sehen möchte, sollte sich ein Wagen leihen und die Causewall Coastal Route von Belfast nach (London-)Derry befahren. Auf der spektakulären Küstenstraße gelangt man zu den weltberühmten über 40.000 Basaltsteinen, die zum UNSECO-Welterbe zählen. Diese sind der Legende nach vom keltischen Riesen Fionn MacCool ins Meer geworfen worden, damit er mit trockenen Füßen nach Schottland hinübergelangt. Man nennt daher die sechseckigen Steine auch recht treffend „Giant’s Causeway“ – Damm des Riesen.
Wenn man sich von Belfast aus Richtung Süden wendet, gelangt man in die Grafschaft Down. Hier findet man in Downpatrick das oben erwähnte Grab des irischen Nationalheiligen, das natürlich an seinem Todestag, dem 17. März, zu einer wahren Pilgerstätte avanciert.
Weiter geht die Fahrt dann in das bei den Iren als Sommerfrische-Destination beliebte Newcastle. Vor allem Wellness- und Spa-Freunde werden mit dem nostalgischen Flair des Ortes ihre wahre Freude haben. Und wer gerne Golf spielt, finden auf dem Royal County Down Golf Course alles, was das Herz begehrt.

Wandern und Coasteering

Reiten, Wandern und Mountainbiken kann man ganz wunderbar in den Mouren Mountains, deren höchster Gipfel – der Slieve Donard – sich stolze 863 Meter über das Land erhebt.
An der Küste von Down bietet man Wagemutigen die neue Trendsportart Coasteering. Wenn man an der rauen Felsküste nicht mehr weiterkommt, stürzen sich die Teilnehmer einfach in die herrlich frische Irische See, um gleich darauf am nächsten Felsvorsprung wieder hochzuklettern.

Ihr seht, Nordirland hat euch jede Menge zu bieten. Wenn ihr zum irischen Nationalfeiertag dort seid, solltet ihr natürlich nicht vergessen, ein Pub aufzusuchen. Ihr werden euch wundern, wie es hier abgeht.
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