Weihnachtsbräuche in Europa

Nicht wenige von euch verreisen gerne über die Weihnachtsfeiertage und wollen neue Kulturen und Menschen kennen lernen. Daher haben wir uns einmal in Europa umgesehen, welche Bräuche es in den unterschiedlichen Ländern zu Weihnachten gibt. Manche davon sind ein wenig schräg und andere wiederum erfrischend anders.

Weinachten auf Mallorca

Bei uns warten ja bekanntlich die Kinder immer ganz aufgeregt auf den Heiligen Abend. Nicht so auf Mallorca. Auf der Baleareninsel sorgt nicht das Christkind oder der Weihnachtsmann für die Geschenke, sondern die bringen die Heiligen Drei Könige und das erst an ihrem Feiertag am 6. Jänner. Hierzu finden am 5. Jänner am Abend auf der Insel zahlreiche Umzüge und Prozessionen – die sogenannten Cabalgatas – statt. Am Tag drauf verteilen dann Caspar, Melchior und Balthasar höchstselbst die Geschenke an die Kinder.

Weihnachten in Ungarn

In Ungarn nimmt ein Weihnachtsbrauch, den es schon seit Jahrhunderten gibt, schon am 13. Dezember seinen Anfang. Ausgeführt wird er traditionellerweise von den Frauen des Landes. Diese fertigen am Lucia-Tag – dem besagten 13. Dezember – aus unterschiedlichen Holzarten den Lucia-Stuhl. Einer Legende nach soll man während der Mitternachtsmette auf dem Stuhl stehen und sich nach Hexen umschauen. Trotz der Mühe bei seiner Produktion wird danach der Stuhl rasch dem Feuer überantwortet. Diese Praktik gilt als Garant dafür, dass das folgende Jahr ein sicheres wird.

Weihnachten auf Island

Selbstverständlich hat auch die Insel aus Feuer und Eis ihre ganz eigenen Weihnachtbräuche. Einer davon ist kulinarischer Natur und ist nur etwas für starke Nasen und noch stärkere Mägen. Am 23. Dezember kommen in Island die legendäre „kaest skata“ – die Gammelrochen – auf die Tische der Familien. Dieser ausschließlich auf dem Eiland im Nordatlantik „genossene“ Fisch muss, bevor er serviert wird, mindestens einen Monat fermentieren. Dazu trinken die Isländer gerne ihr Festtagsbier, das mit Orange und Zimt gewürzt wird. Wer also zu Weihnachten Lust auf ein echtes kulinarisches Abenteuer hat, ist hier genau richtig.

Weihnachten in Italien

Ähnlich wie auf Malle ist es auch in einigen italienischen Regionen wie zum Beispiel der Emilia-Romagna nicht der Weihnachtsmann oder eben das Christkind die die Geschenke und Süßigkeiten bringen. Aber nicht die Heiligen Drei Könige sind hier dafür zuständig, sondern das Geschenkbringen übernimmt die Hexe Befana. Diese fliegt auf der Suche nach dem Jesuslind auf ihrem Besen in der Nacht vom 5. auf den 6. Jänner von Haus zu Haus und füllt dabei die Weihnachtsstrümpfe und -schuhe der Kinder.

Weihnachten auf Madeira

Unsere nächste Station auf unserer Rundreise durch Europa und der Suche nach weihnachtlichen Bräuchen ist die portugiesische Insel Madeira im Atlantik. Hier erstrahlt die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung allerorten schon im November. Allein in der Hauptstadt der Insel Funchal erleuchten mehr als 300.000 Lampen die Straßen und sorgen dafür, dass schon lange vor den Weihnachtsfeiertagen festliche Stimmung aufkommt. Selbst die kleinsten und abgelegensten Dörfer auf Madeira schmücken ihre Gassen und Straßen mit den Lichtern. Doch kaum ist Weihnachten Geschichte, verschwinden die Lichter und man beginnt umgehend mit den Vorbereitungen für Silvester.

Weihnachten in England

In England feiert man ja bekanntlich erst am 25. und 26. Dezember – dem berühmten Boxing Day – Weinachten und lässt sich die Geschenke von Santa Claus bringen. Darüber hinaus gibt es auf der Insel einen Brauch, der sich auf das Ende der Weihnachtszeit bezieht. Am 6. Jänner stattet die sagenumwobene Gestalt der Mari Lwyd den Engländern einen Besuch ab. Dabei handelt es sich um eine weißvermummte Person, die an den Türen läutet, den Öffnenden Rätsel aufgibt und darauf wartet, dass auch ihr ein Rätsel gestellt wird. Gelingt es nicht, das Rätsel zu lösen oder hat man kein eigenes parat, wird man von Mari Lwyd gebissen und muss diese bewirten.

Weihnachten in Dänemark

In Dänemark ist es Tradition, dass zu Weihnachten gewichtelt wird. Dabei dürfen die sogenannten Nisser auf keinen Fall fehlen. Hierbei handelt es sich um kleine Weihnachtskobolde, die nach altem Aberglauben zur Folge über Unglück und Glück im Haushalt verantwortlich sind. Vor allem in ländlichen Regionen ist es heute noch Brauch, den Nissern eine große Schüssel mit Milchreis auf den Dachboden zu stellen. Ist diese am Weihnachtabend verschwunden, gilt das als Zeichen, dass ein gutes Jahr folgen wird.

Weinachten in Spanien

Zum Abschluss unseres vorweihnachtlichen Trips durch Europa sind wir noch in Spanien zu Gast. Hier ist es üblich, dass die Adventzeit eher ruhig verläuft. Am Beginn der Weihnachtsfeiertage steht dann die traditionelle Weihnachtslotterie – die Sorteo extraordinario de Navidad. Aufgrund der immensen Summe, die hier ausgespielt wird, gilt sie als größte Lotterie der Welt und findet schon seit dem Jahre 1812 in Spanien stets in der gleichen Form statt. Die meistern Spaniern kaufen sich hierfür Lose und verfolgen die Ziehung mit größte Spannung via Radio oder Fernsehen.

Ihr seht, andere Ländern, andere Sitte, auch was die Weihnachtszeit betrifft. Wenn ihr als vorhabt, über Weinachten zu verreisen, macht euch schlau, was in dem jeweiligen Land so Brauch ist und feiert mit den Einheimischen. Und wenn ihr für solch eine Reise noch auf der Suche nach der passenden Begleitung seid, findet ihr diese mit Sicherheit bei uns unter Reisepartner Weihnachten.