Traumstraßen der Welt: der Cabot Trail

Heute wollen wir unseren Nova-Scotia-Schwerpunkt fortsetzen und euch eine der schönsten Panoramastraßen Nordamerikas, wenn nicht der ganzen Welt, vorstellen. Nachdem wir euch schon die Highlights von Nova Scotia als Reiseziel des Monats Oktober und die Metropole Halifax ein wenig näher gebracht haben, sind wir dieses Mal auf dem Cabot Trail unterwegs, denn ein Roadtrip ist immer noch die beste Möglichkeit, um eine Gegend auch abseits der Touristenströme zu erforschen.



Der Cabot Trail auf Cape Breton Island

Die Panoramastraße befindet sich auf Cape Breton Island, die im Nordosten von der Halbinsel Nova Scotia liegt. Bevor wir nun ins Auto steigen und die Insel erforschen, gibt’s hier noch ein paar Facts über das Eiland.
Cape Breton Island ist an der schmalsten Stelle nur etwa 800 Meter von der Halbinsel getrennt und durch einen im Jahre 1955 aufgeschütteten Verkehrsdamm dem Canso Causeway mit Nova Scotia verbunden. Am Ende dieses Damms befindet sich eine Brücke, die den Hafen Port Hawkesbury mit dem Meer verbindet. Der Hauptort ist Sydney und es leben knapp 150.000 Menschen auf der Insel. Die höchste Erhebung auf île du Cap-Breton, wie sie auf Französisch heißt (kanadisch-gälisch: Eilean Cheap Breatuinn, in der Indianersprache Mi’kmaq: U’namakika), ist der 532 Meter hohe White Hill. Landschaftlich geprägt wird die Insel vom Bras d’Or-Seensystem und den Cape Breton Highlands. Dazu kommen viele weitere See- und Flusssysteme, die ihre Ursprünglichkeit erhalten haben.

Kurze Geschichte von Cape Breton Island

Als die Franzosen hier die Kolonialherren waren, wurde die ursprünglich von den Indianern des Mi’kmaq-Stammes bewohnte Insel von französischen Auswanderern besiedelt. Diese kamen im 17. Jahrhundert hierher und errichtete die später von den Briten eroberte Festungsstadt Louisbourg, die heute in einer rekonstruierten Version eine der Touristenattraktionen der Insel ist. Nachdem die Briten die Insel in Besitz genommen hatten, wanderten ungefähr 50.000 Hochlandschotten, die durch die Highland Clearances aus ihrer Heimat vertrieben wurden, hier ein. Ihre Nachkommen prägen bis heute das gesellschaftliche und kulturelle Leben auf der Insel. Lange Zeit war die keltische Sprache die bedeutendste Umgangssprache und einige der Bewohner beherrschen sie noch in der Gegenwart. Sie wird sogar noch in einem Community College in der Nähe der Stadt Ingonish, die am Cabot Trail liegt, unterrichtet. Die heute am häufigsten benutzte Sprache ist Englisch wobei aber auch Französisch und die Sprache der Mi’kmaq-Indianern noch anzutreffen sind. Lange Jahre waren die Stahl- und die Kohleindustrie wirtschaftlich prägend für die Insel, doch beide werden jetzt zunehmend vom Tourismus abgelöst.
Nach diesem kurzen geschichtlichen Überblick wollen wir nun den Cabot Trail bereisen.

Unterwegs auf dem Cabot Trail

Der Cabot Trail gilt als die schönste Panoramastraße in Nordamerika und verläuft überwiegend entlang der Küste von Cape Breton Island. Der Highway ist ungefähr 300 Kilometer lang und als Ringstraße zwischen den Ortschaften Cheticamp und Ingonish angelegt. Vor allem Individuallreisende schätzen die unberührte Natur entlang der Strecke, die ohne Gegenverkehr bequem erkunden werden kann. Wie meistens auf den Panoramastraße der Welt ist auch auf dem Cabot Trail der Weg das Ziel. Wenn ihr also hier unterwegs seid, nehmt euch ausreichend Zeit, um die Highlights der Insel, die zum Großteil über die Traumstraße zu erreichen sind, zu erforschen. Ganz besonders beliebt ist der Cabot Trail bei Bikern, die sich auf der kurvenreichen Küstenstraße den Wind um die Nase wehen lassen. Nicht umsonst wurde die Straße von USA Today zu einer der schönsten Motorradstrecken der Welt gewählt. Aber auch mit dem Wohnmobil, dem Auto oder aber für Sportliche mit dem Fahrrad macht es viel Spaß hier unterwegs zu sein.
Wer mit dem Mountainbike den Cabot Trail erkundet, sollte hierfür mindestens sechs Tage einplanen und über ein wenig Kondition aufweisen. Die Strecke führt über viele Hügel und ist mitunter anstrengend. Belohnt wird man aber mit einzigartigen Ausblicken auf das endlose Meer und das wildromantische Hochland.

Abstecher in den Cape Breton Highland National Park

Wander- und Naturfreunde sollten unbedingt einen Stopp im Cape Breton Highland Nationalpark einlegen. Hier finden sich insgesamt 26 Wanderweg, der jeder für sich ein eigenes Abenteuer ist. Einer bekanntesten und spannendsten ist der Skyline Trail, der auch von weniger geübten Wanderern komfortabel bewältigt werden kann. Die Route ist knapp acht Kilometer lang und führt euch durch Wälder und an Bergwiesen vorbei hinauf auf ein Kliff. Von hier hat man einen unbezahlbaren atemberaubenden Blick auf den Sonnenuntergang im Sank-Lorenz-Golf.

Weiter geht’s auf dem Cabot Trail

Nachdem wir auf den Wanderungen die einmalige Natur genossen haben, führt uns der Cabot Trail zunächst nach Cape Breton Ceilidh. Hier könnt ihr zu traditioneller gälischer Musik so richtig abtanzen und wenn ihr im Oktober hier unterwegs sein, dürft ihr auf keinem Fall das Celtic Colours International Festival verpassen.
Wer ein einmaliges Souvenir – eigentlich alles kleine individuelle Kunstwerke – ergattern will, sollte im Gaelic College of Celtic Arts and Designs’ Craft Shop in St. Ann’s vorbeischauen.
Im kleinen Fischerdorf Cheticamp kann man in das Leben der traditionellen französisch-akadischen Kultur in Nova Scotia eintauchen und erleben, wie es hier im 18. Jahrhundert zuging.
Aber auch Feinspitze kommen auf dem Cabot Trail voll auf Ihre Kosten. Zahlreiche ausgezeichnete Restaurants warten entlang der Strecke darauf, ihre Gäste kulinarisch verwöhnen zu dürfen. Mehr über die Kulinarik von Nova Scotia gibt’s im letzten Schwerpunktartikel in Kürze bei uns.
Wer sich mehr dem Meer zugewandt fühlt, kann beim Whale Watching die sagenhaften Meeresriesen bestaunen. An mehreren Stationen entlang des Cabot Trails bietet man die Walbeobachtungen an. Segler und Kajakfahrer finden auf dem Meer und den zahlreichen Binnengewässern auf Cape Breton Island jede Menge Möglichkeiten, ihrem Sport zu frönen. Und wer dabei ein wenig Glück hat, entdeckt die eine oder anderen verborgene Küstenhöhle oder einen malerischen Wasserfall.

Ihr seht, der Cabot Trail hält jede Menge Highlights und Abwechslung für euch bereit. Daher sollte bei einer Reise nach Nova Scotia ein Roadtrip durch Cape Breton Island auf keinem Fall fehlen. Weitere Infos zum Cabot Trail findet ihr auf www.cabottrail.travel
Wenn ihr ohnehin eine Reise nach Nova Scotia plant und dabei noch auf der Suche nach einer passenden Begleitung seid, findet ihr diese bei uns auf join my trip unter Reisepartner Kanada.