Reiseziel des Monats Juni: Aquitanien

Unser Reiseziel des Monats Juni Aquitanien ist eine der geschichtsträchtigen Region in der Grand Nation. Vor allem die Kultur- und Geschichte-Fans unter euch werden mit unserem Reisetipp ihre wahre Freude haben. Aber auch Anhänger von Bade- und Surfferien kommen im Südwesten von Frankreich nicht zu kurz.
Bevor wir euch nun einige Highlights in Aquitanien vorstellen wollen, gibt’s ein paar Facts und wie gewohnt einen kurzen geschichtlichen Überblick zu der beliebten Ferienregion.



Facts und Geschichte über Aquitanien

Das eigentliche Aquitanien war eine Provinz im Südwesten Frankreichs zwischen den Pyrenäen und dem Golf von Biskaya mit der Hauptstadt Bordeaux.
Zur Zeit Caesars wurde die Region südlich der Garonne als Aquitanien bezeichnet und seine Bewohner Ausker genannt, die nicht Keltisch, sondern eine dem Baskischen ähnliche Sprache sprachen. Die Römer richteten hier die Provinz Gallia Aquitania ein und romanisierten die ursprüngliche Bevölkerung, die von nun an eine koloniale Abwandlung der lateinischen Sprache benutzte.
Im Jahre 418 wurden die Westgoten in Aquitanien als römische Föderaten eingesetzt und in der Mitte des 5. Jahrhunderts brach dann die römische Herrschaft zusammen. Nur ein halbes Jahrhundert später eroberten die Franken Aquitanien und die Westgoten zogen sich jenseits der Pyrenäen auf die iberische Halbinsel zurück.
Im 8. Jahrhundert drangen die Mauren auf ihren Eroberungszügen über die Pyrenäen vor und fielen dabei immer wieder in Aquitanien ein. Erst Karl Martell brachte 732 den Vormarsch der Mauren in der legendären Schlacht bei Poitiers zum Stillstand und gliederte Aquitanien in das fränkische Reich ein.
Eleonore von Aquitanien, die Herzogin von Aquitanien und spätere Mutter von Richard Löwenherz, heiratete 1152 Heinrich Plantagenet Graf von Anjou. Dieser wurde 1154 als Heinrich II. englischer König und so ging Aquitanien an die englische Krone. Heinrich II. erhob Anspruch auf große Teile Frankreichs, was in weiterer Folge den Einhundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich nach sich zog. 1453 ging daraus Frankreich als Sieger hervor und die Region im Südwesten Frankreichs ging endgültig an die französische Krone.
Im Laufe der Jahrhunderte veränderten sich die Grenzen Aquitaniens immer wieder. Während die Römer hier herrschten umfasste es das gesamte südwestliche Viertel des heutigen Frankreichs. Im Mittelalter wurde Aquitanien in unterschiedliche Grafschaften und Herzogtümer aufgesplittert und nach dem Hundertjährigen Krieg umfasste es nur noch das Bordelais und das Agenais.
Im Zuge der Französischen Revolution wurden die französischen Provinzen dann in Départements eingeteilt, was de facto das Ende der alten Verwaltungseinheiten und somit auch das Ende der Provinz Aquitanien bedeutete.
Erst im Jahre 1960 entstand mit der Einrichtung der französischen Regionen Aquitanien als Gebiet neu.
Nach diesem kurzen geschichtlichen Überblick wollen wir einmal schauen, was es in Aquitanien so alles zu entdecken gibt.

Dune du Pilat und das Bassin d’Arcachon

Unsere erste Station führt uns an die Atlantikküste, genauer nach Arcachon. Hier befindet sich mit der Dune du Pilat die größte Wanderdüne Europas, der man bei einer Reise durch Aquitanien einen Besuch abstatten sollte. Die Düne ist über 110 Meter hoch, 500 breit und hat eine Länge von 2,7 Kilometern. Ihr geschätztes Volumen beträgt 60 Millionen Kubikmeter und sie befindet sich direkt gegenüber dem Cap Ferret im Bassin d’Arcachon.
Das Bassin d’Arcachon ist eine Bucht, die in Europa selten gewordene Pflanzen und Tiere beheimatet und sie ist ein streng geschütztes Naturreservat ist. Die Bucht ist zudem für mehr als 350 Austernzüchter Arbeitsplatz. Die Austern aus dem Bassin d’Arcachon sind eine weltweit begehrte Delikatesse, die man in den Restaurants des Umlandes genießen kann.

Surfen und Relaxen in Biarritz

Unsere nächste Station in Aquitanien ist Biarritz ganz im Südwesten der Region.
Hier finden Surfer ihr Mekka in Europa und Strandurlauber werden von den feinen Sandstränden hellauf begeistert sein.
Aber auch für Kulturfans gibt’s hier etwas zu entdecken, wie zum Beispiel die Legende von Biarritz.
An der Küste in und um Biarritz lebten einst einige baskische Fischers mehr schlecht als recht, als ein junges Mädchen namens Miarritze einen Traum hatte: Darin versprach Gott die Seele seines Dieners Martin in Form eines bunten Vogels, der einen Fisch mit goldenen Schuppen im Schnabel trägt, in den Südwesten Frankreichs zu schicken. Und tatsächlich fingen die Fischer ein paar Tage darauf einen Eisvogel, der auf französische Martin-pêcheur, „Martinsfischer“ heißt. Auf Anraten von Miarritze bauen die Fischer Walfangschiffe und fahren auf die hohe See hinaus. As eines Tages eines dieser Schiffe strandet, nimmt Miarritze die Seefahrer, die sich Biarrins nennen, nicht nur auf, sondern heiratet auch ihren Anführer. So entstand der Name Biarritz.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Biarritz ein beschauliches Fischerdorf. 1854 baute Kaiser Napoléon III. für seine Frau Eugénie hier eine Residenz und Biarritz wurde vom europäischen Hochadel im Sommer immer wieder besucht. In den 1960er Jahren endete die Zeit von Biarritz als mondäner Bade- und Kurort. Heute ist die kleine Stadt eine der Surfhochburgen Europas, an dessen wunderschönen Stränden es sich wunderbar relaxen lässt.

Wandern in den Pyrenäen und Pau entdecken

Wer gerne im Urlaub wandert, findet in den Pyrenäen jede Menge Gelegenheit dazu. Knapp 2.900 Meter sind die Gipfel der atlantischen Pyrenäen hoch und sie sind auch ein wahres Paradies für Naturliebhaber. Bei Wanderungen durch die kleinen baskischen Täler kann man nicht nur traumhafte Landschaften, sondern auch einmalige Genusshotspots entdecken.
In den Nationalparks der atlantischen Pyrenäen werden von ausgebildeten Parkwächtern Besichtigungstouren und geführte Wanderungen angeboten, wo man vielleicht die letzten Bären Frankreichs beobachten kann.
Hier in dieser einmaligen Landschaft befindet sich auch die Stadt Pau, wo es einiges zu entdecken gibt. Im Zentrum der knapp 80.000-Einwohner-Stadt befindet sich das Schloss Pau, in dem Heinrich der IV. das Licht der Welt erblickte. Einen traumhaften Blick auf den Kamm der Pyrenäen hat man vom Boulevard des Pyrénées und auch die Tour der France macht in Pau immer wieder Station. In unserer Reihe Metropolen der Welt wollen wir euch heute Palermo in Sizilien vorstellen. Eine spannende Städtereise hierher lohnt sich immer.

Wandern in den Pyrenäen und Pau entdecken

Aquitanien als „Wiege der Menschheit“
In Aquitanien finden sich vielen Zeugnisse aus den unterschiedlichsten Phasen der Menschheitsgeschichte. Daher nennt man die Region auch die „Wiege der Menschheit. Zu erwähnen sind hier die Steinzeithöhle von Lascaux, die Funde aus der Römerzeit sowie die unzähligen mittelalterlichen Burgen und Schlösser, die man in ganz Aquitanien findet. All diese einmaligen Highlights hier aufzuzählen wäre schwierig. Am besten erkundet man den Südwesten von Frankreich mit dem Auto auf einem Roadtrip und macht halt, wo es einem gefällt.
Ihr fragt euch sicher, warum wir hier nicht auf Bordeaux und vor allem die Kulinarik dieser Region eingegangen sind. Beides wollen wir euch in zwei eigenen Artikeln in Kürze vorstellen.
Ausführliche Infos über Aquitanien findet ihr unter www.urlaub-in-aquitanien.com

join-my-trip-Tipp für Aquitanien

Unser Reisetipp für Aquitanien richtet sich an alle unter euch, die vorhaben, den Südwesten Frankreichs auf einem Roadtrip zu erkunden. Nehmt euch ausreichend Zeit, um die diese geschichtsträchtige Region in aller Ruhe zu entdecken, denn es gibt hier einfach so vieles, das man einfach gesehen haben muss.
Ihr seid noch auf der Suche nach einer Begleitung für einen Trip durch Frankreich? Dann schaut doch einfach bei uns auf Reisepartner Frankreich vorbei.