Reiseziel des Monats April 2017: Paphos

Vor kurzem haben wir euch ja Århus als eine der beiden europäischen Kulturhauptstädte 2017 vorgestellt und euch dabei erzählt, dass es mit Paphos eine zweite gibt. Höchste Zeit also, die zypriotische Hafenstadt ein wenig näher unter die Lupe zu nehmen. Dies wollen wir heute tun und die Stadt im Südwesten der Insel euch als Reiseziel des Monats April ans reisefreudige Herz legen. Wie immer bei dieser Gelegenheit gibt’s am Beginn eine kleine Geschichte über die Stadt und ein paar Facts.



Kleine Geschichte von Paphos

Wann genau die Altstadt – Palaia Paphos – gegründet wurde, ist nicht bekannt. Was man weiß, ist, dass der Ursprung der Hafenstadt – Nea Paphos – im 4. Jahrhundert vor Christus zu suchen ist. Eine Legende besagt, dass König Kinyras die Stadt weit früher gegründet hat. Zudem hat nach Pausanias Agapenor von Tegea, als auf dem Heimweg von Troja war, hier einen Tempel errichten lassen, der Aphrodite geweiht war. Archäologischen Ausgrabungen zur Folge, ist die Gegend rund um Paphos bereits seit der Bronzezeit – also seit dem 15. Jahrhundert vor Christus – besiedelt. Die Siedlung, die wahrscheinlich von mykenischen Griechen bewohnt wurde, wurde gegen Ende der Bronzezeit zerstört, wobei aber die Altstadt – das erwähnte Palaia Paphos – verschont blieb. Geschichtlich erstmals erwähnt wird Paphos auf einer Inschrift auf der Kiton-Stele, die aus dem 7. Jahrhundert vor Christus stammt. Im Zuge Der Perserkriege 200 Jahre später wurde die Stadt unterworfen und ihr König stellt im Jahre 480 vor unserer Zeit zwölf Schiffe für die Flotte des legendären Xerxes – 300 lässt grüßen. Wieder gut ein Jahrhundert später macht Nikoles – der letzte König von Paphos – Nea Paphos zur neuen Hauptstadt. Die Altstadt fungierte danach nur noch als Heiligtum für Aphrodite.
Im Jahre 58 vor Christus zogen die Römer in die Stadt ein und das Heiligtum der Aphrodite stand fortan unter dem Patronat der römischen Kaiser. Der Tempel blieb bis ins 4. Jahrhundert erhalten und in der Spätantike errichtete man in Paphos einen Palast. 300 Jahre später überfielen die Araber auf ihren Eroberungszügen die Stadt und plünderten sie. In der byzantinischen Zeit verfiel Paphos und 1103 starb hier der dänische König Eric I. auf einer Pilgerreise nach Jerusalem und wurde in der Stadt begraben. Die Burg Saranda Kolones, die 1222 von einem Erdbeben zerstört wurde, ergab sich 1191 einem Kreuzfahrerheer, das unter der Führung von niemand geringerem als Richard Löwenherz auf dem Weg ins Heilige Land hier vorbeikam. Im 13. Jahrhundert übernahm das Haus Lusignan die Insel Zypern und somit auch Paphos. Diese errichteten das Kastron Manoir de la Covocle – auch bekannt als Chateau de Covocle – das 1426 von den Mamelucken zerstört und anschließend wieder aufgebaut wurde. Danach diente es als Sitz des türkischen Chiftlik von Kouklia und ist heute ein Museum.
Nach diesem kleinen Ausflug in die Geschichte von Paphos wollen wir einmal sehen, was es hier alles zu entdecken gibt.

Sehenswertes in Paphos

Beginnen wollen wir unseren Rundgang durch Paphos bei den Königsgräbern aus dem 3. Jahrhundert vor Christus. Damals stand die Insel unter der Herrschaft der Ptolemäer, die Nea Paphos als Bestattungsstätte nutzten. Obwohl man von „Königsgräbern“ spricht, wurden hier keine Könige bestattet, sondern Angehörige der zypriotischen Oberschicht. Bis in die Zeit der Diadochen war Paphos ein Kleinkönigreich und der letzte König – Nikoles – nahm sich und seiner Familie 310 vor Christus das Leben, weil er eine schwerwiegende Auseinandersetzung mit Ptolemaios I. hatte.
Unsere nächste Station ist der archäologische Park von Paphos, wo man unbedingt die römischen Villen besucht haben sollte. Diese stammen aus dem 2. und 3. Jahrhundert und begeistern mit prachtvollen Mosaikböden.
Als nächsten machen wir einen Abstecher zum Kastell von Paphos, das als wichtigstes Wahrzeichen der Stadt gilt. Nachdem das Kastell von Venezianer aufgegeben und zum Teil zerstört worden war, bauten es die Osmanen im späten 16. Jahrhundert wieder auf und kann heute besichtigt werden.
In der Nähe der Agia Kyriaki – einer spätbyzantinischen Kreuzkuppelkirche – befindet sich ein Säulenstumpf, der tagsüber frei zugänglich ist. Hier soll einer Legende nach der Apostel Paulus gefesselt und gegeißelt worden sein.
Wer gerne in Museen geht, wird mit dem Archäologischen Bezirksmuseum seine wahre Freude haben. Hier kann man unter anderem Goldschmuck aus dem 15. Jahrhundert vor Christus bis zum 3. Jahrhundert nach Christus bestaunen. Zudem gibt’s hier eine beeindruckende Sammlung von römischen Glas und Tongefäßen sowie Ikonen vom 12. bis zum 18. Jahrhundert.
Übrigens wurden die Ruinen von Paphos 1980 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Wo Aphrodite dem Meer entstieg

Wenn man von Paphos spricht, darf man natürlich nicht unerwähnt lassen, dass hier angeblich die Göttin Aphrodite dem Meer entstiegen sein soll.
Unweit von Paphos liegt die Bucht Pétra tou Romioú, die man schon vor Jahrtausenden als göttlichen Ort verehrte. Hier soll der Sage nach die Göttin Aphrodite dem Schaum des Meeres entstiegen sein. Die Göttin der Liebe und der Schönheit wurde in den Fluten des Mittelmeeres geboren und betrat hier der griechischen Mythologie zufolge irdischen Boden. Am Kieselstrand der Bucht steht ein Schild mit der Aufschrift „Aphrodite’s Birthplace“ und das ganze Jahr über tummeln sich hier viele Touristen. Diese bestaunen die imposanten Felsen, die in der Bucht aus dem Meer ragen und hoffen auf den legendären Zauber der Aphrodite. Angeblich soll die Bucht ein Jungbrunnen sein. Um verjüngt zu werden, muss man in der Bucht bei Vollmond drei Mal um die Felsen schwimmen. Gleich 30 Jahre soll das bringen. In Palaia Paphos befindet sich das bereits erwähnte Aphrodite-Heiligtum, wo man die Göttin seit über 3.200 Jahren verehrt. Doch vom eigentlichen Heiligtum ist heute nicht mehr viel zu sehen. Besucher stellen sich hier einen klassischen Tempel, etwa wie das Pantheon in Athen, vor. Doch solche Anlagen gab es von 3.000 Jahren im östlichen Mittelmeer nicht. Vielmehr wurde das Heiligtum nach orientalischem Vorbild errichtet. Das heißt, dass es sich um eine offene Fläche unter freiem Himmel handelt. Hier suchte man im 19. Jahrhundert eben nach einem klassischen Tempel und zerstörte damit das eigentliche Heiligtum.

Paphos als europäische Kulturhauptstadt

Dieses Jahr lädt man in Paphos zwischen den Aphrodite-Felsen und den Wandertrails, die hier ihren Ausgang haben, ein, die spannende Geschichte und Kultur der 33.000-Einwohner-Stadt näher kennen zu lernen. Über 300 Veranstaltungen stehen im Rahmen als europäische Kulturhauptstadt 2017 dieses Jahr in Paphos auf dem Programm. Dabei sollte auch darauf hingewiesen werden, das Zypern eine geteilte Insel ist und die Menschen mehr denn je auf eine Wiedervereinigung hoffen und das merkt man auch den Bewohner von Paphos an, wenn man mit ihnen spricht. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Wunsch erfüllt.

join-my-trip-Tipp für Paphos

Unser Tipp dreht sich wie so oft um die Kulinarik. Das zypriotische Nationalgericht ist der Halloumi, den man in jedem Restaurant auf der Speisekarte findet. Am besten genießt man den traditionellen Käse, der aus Ziegenmilch hergestellt und gebraten wird, mit Honig, Minze und Knoblauch in einem kleinen Restaurant in der Altstadt von Paphos.

Damit sind wir schon am Ende unseres Trips nach Paphos. Wenn ihr vorhabt, heuer einen Urlaub auf Zypern zu machen, vergesst nicht, hier vorbeizuschauen. Und wenn ihr hierfür noch auf der Suche nach einer passenden Begleitung seid, findet ihr diese bei uns unter Reisepartner Zypern.