Kulinarische Weltreise: Neuengland

Letzte Woche haben wir euch mit dem Reiseziel des Monats Oktober Neuengland im Indian Summer ein wenig näher vorgestellt. Und wie versprochen, findet ihr hier nun im Rahmen unserer Reihe „Kulinarische Weltreise“ die lukullischen Besonderheiten der Region im Nordosten des nordamerikanischen Kontinents.

Die Einwanderer und ihre Ernährung

Als die sogenannten Pilgerväter vor mehr als 300 Jahren an den Küsten Neuenglands an Land gingen, wären sie zuerst einmal verhungert. Doch dank der Ureinwohner lernten sie Mais und Wurzelgemüse zu nutzen und wie man Ahornsirup als Zuckerersatz gewinnt. Zudem war das Meer reich an Fischen und die Wälder voll mit Wild und Truthähnen. Die Einwanderer adaptierten ihre traditionellen Rezepte mit den neuen Zutaten, die in dem doch etwas rauen Klima wuchsen. Das Ergebnis war eine gehaltvolle, sehr deftige Küche, die vor allem bei der schweren Feldarbeit als Grundlage diente.
Und noch heute ist die Kulinarik in Neuengland geprägt vom Fischfang, Wild und den Erträgen der Felder.

Maritime Köstlichkeiten und regionale Schmankerl

In den Staaten in Neuengland legt man großen Wert auf regionale Produkte, die nach dem Prinzip Farm-to-Table verarbeitet werden. Das heißt, dass die Produkte direkt von den Hersteller kommen sowie rasch und ohne große Umwege beim Verbraucher – oder eben beim Gast im Restaurant – landen. Dies gilt vor allem für die Spezialitäten der Küstenstaaten wie Fisch, Meeresfrüchte und den allseits anwesenden Hummer. Lobster und Blaubeeren – Mains kulinarische Berühmtheiten
Einen besonderen Stellenwert in der Küche Neuenglands genießt der legendäre Main-Lobster. Diesen gibt es in unzähligen Variationen und er schmeck besonders toll in den sogenannten Lobster-Shacks, die direkt am Meer liegen. Selbstverständlich bieten auch sämtliche Gourmetrestaurants in ganz Main Hummer-Spezialitäten an, aber in den kleinen urigen Buden mundet er noch einmal so gut.
In der Stadt Rockland gibt es jedes Jahr ein eigenes Hummer-Festival, das immer Ende August stattfindet.
Wusstet ihr, dass in Main 99 Prozent der US-amerikanischen Blaubeeren angebaut werden? Auch hierfür werden zu Ehren der blauen Frucht in Main zahlreiche Festivals gefeiert, die man Machias Wild Blueberry nennt. Selbstverständlich ist die Blaubeere ein ganz wichtiger Bestandteil der Common Ground Country Fair in Unity, wo die Vermarktung von Bio-Produkten im Mittelpunkt steht.

Cranberries und Ahornsirup

Schon seit der Pionierzeit werden in Neuengland Cranberries angebaut. Vor allem in der Umgebung von Cape Cod in Massachusetts kann diese süßsaure Frucht auf eine lange Tradition zurückblicken. Schon die ersten Siedler verfeinerten mit der dunkelroten Beere zahlreiche Gerichte.
Heute sind Cranberries ein kulinarischer Fixpunkt bei allen Thanksgiving-Dinnern in den USA.
Eine weitere Spezialität aus Neuengland ist der Ahornsirup, der nicht nur in Kanada Kultstaus genießt. Vermont im Landesinneren ist der größte US-amerikanische Produzent an Ahornsirup, den bereits die Indianer zu nutzen wusste.
Als Mitte des 19. Jahrhundert der Bürgerkrieg in den USA tobte, verzichteten die Nordstaat auf den zumeist im Süden angebauten Zucker und man verwendete Ahornsirup zum Süßen der Speisen. Und auch heute noch bedienen sich die Einheimischen sehr gerne des süßen Saftes des Ahornbaumes anstatt des Zuckers.

Mikrobrauereien und das Weinparadies Connecticut

Freunde des Gerstensaftes werden mit Neuengland ihre wahre Freude haben. Zahlreiche preisgekrönte Mikrobrauereien finden sich in den Staaten im Nordosten der USA, die jede für sich einen Besuch wert sind. Die Brauereien zeigen sich mit einer Mischung aus Tradition und Innovation und ihre exklusive Produkte sind mittlerweile auch Exportschlager geworden. In jedem Staat Neuenglands gibt es einen Bierwanderweg – die Beer Trails. Hier kann man den Geheimnisse des Gerstensafts nachspüren und auch das eine oder andere frisch Gezapfte genießen.
Abe auch Wein aus Neuengland erfreut sich weltweiter Beliebtheit. Hier ist vor allem der Bundesstaat Connecticut zu nennen, der eine der bedeutendsten Weinregionen in den USA ist. Zwar erst seit 1978 kommerziell betrieben, haben sich die Weine aus Connecticut bis heute einen hervorragenden Ruf erworben und wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Wer sich gerne auf die Spuren des Rebensaftes begeben möchte, sollte unbedingt den Connecticut Wine Trail befahren. Entlang dieser Weinstraße haben sich 25 exzellente Weingüter zusammengeschlossen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Menschen ihre Produkte und deren Geschichte näherzubringen.

join my trip Kulinarik-Tipp für Neuengland

Am Schluss unserer kleinen Kulinarikrundreise durch die Staaten Neuenglands wollen wir euch noch zwei Restaurant-Tipps mit auf den Weg geben.
Union Oyster House
Wer gerne vorzügliche Austern und andere Meeresfrüchte genießen möchte, sollte auf alle Fälle dem Union Oyster House in Boston einen Besuch abstatten. Der Genusstempel versteht sich nicht nur ganz hervorragend auf die Zubereitung von Meeresfrüchte- und Fischspezialitäten, sondern ist nebenbei auch noch das älteste Restaurant der USA.
Louis’ Lunch 
Connecticut ist nicht nur die Heimat edler Tropfen, sondern auch die Geburtsstätte des Hamburgers. In New Haven wurde im Jahre 1900 angeblich einem eiligen Gast der erste Hamburger der Geschichte serviert. Es lohnt sich also, nach eine Besuch der Yale Universität einen Abstecher ins Restaurant Louis’ Lunch zu machen, um sich diese amerikanische Köstlichkeit zu Gemüte zu führen.

Wir hoffen, unser Ausflug in die Küchen Neuenglands hat euch Appetit auf eine Reise in den Nordosten der USA gemacht. Und wenn ihr hierzu auf der Suche nach einer Begleitung seid, findet ihr diese bei uns auf join my trip unter Reisepartner USA.