Kulinarische Weltreise: Island

Vor nicht allzu langer Zeit haben wir euch die Ringstraße und damit Island ein wenig näher vorgestellt. Höchste Eisenbahn also, euch, wie in diesem Artikel versprochen, die Kulinarik der Feuer-und-Eis-Insel ans geneigte Reisendenherz zu legen.

Islands Küche damals und heute

Früher war die Küche der Insel geprägt von den langen Wintern und dem rauen Klima, das im Nordatlantik herrscht. Daraus resultierte eine Kulinarik, die man euphemistisch nur als karg bezeichnen kann. Es verwundert also nicht, dass man so gut wie alles was essbar war, verwertete. Gewürze waren Mangelware und die Grundlage der Küche war naheliegend der Fischfang. Gezüchtet wurden nur Kühe, Pferde und vor allem Schafe und der Anbau von Gemüse und Getreide war aufgrund des Klimas so gut wie unmöglich. Nur Rüben, Kohl und Rhabarber gedeihen auf der Insel und das fehlende Mehl ersetzte man durch – man glaubt es kaum – gemahlenes Moos. Auf dem Speiseplan standen Wal- und Robbenfleisch und auch Seevögel bereitete man zu. Gewürzt hatte man mit Kerbel, Kümmel und dem als Isländischen Thymian bekannten blóðberg. Sehr wichtig war früher das haltbar machen des Fleisches, um in den schier unendlich langen Winter über die Runden zu kommen. Man Pökelte, Räucherte, Trocknete, salzte ein und Fermentierte was das Zeug hält.
Erst ab der Mitte des 20. Jahrhunderts nahm die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Lebensmittel zu. Die Isländer begannen Gemüse in geothermal beheizten Glashäusern anzubauen. Und Garnelen, Kabeljau und Schellfisch lösten – nicht zuletzt durch die Schutzprogramme – das Robben- und Walfleisch ab. Im Laufe der Zeit stellten so die Isländer ihre zuvor doch etwas einseitige Ernährung um. Heute achtet man ganz besonders auf die Qualität der Produkte, wobei man beim Fleisch und Fisch überwiegend auf heimische Tiere setzt.

So essen die Isländer

Die Isländer sind tüchtige Esser und die Mahlzeiten fallen daher stets sehr reichlich aus. Zum typisch isländischen Frühstück gehören Cornflakes mit súrmjólk – einer Dickmilch – und braunem Zucker, Marmelade aus heimischen Beeren, Roggenbrot, Aufschnitt und vor allem der síld – ein Heringshappen, der in verschiedenen Soßen eingelegt wird.
Das Mittagessen gibt es zwischen 12:00 und 13:00 Uhr und in den Restaurants findet man stets entsprechende Menüs, die aus einer Suppe und einem Fischgericht bestehen. Nachmittags gönnt man sich ein Kuchenbuffet mit pönnukökur – Crêpes –, kleinur – Schmalzgebäck und flatbrauð. Das ist ein Roggenmehlpfannkuchen, dem man mit einer Scheibe hangikjöt – geräuchertes Lammfleisch – belegt.
Die wichtigste Mahlzeit der Isländer ist das Abendessen, das man gerne in familiärer Runde einnimmt und hier oft heimische Spezialitäten genießt.
Getrunken wie auf der Insel zu den opulenten Abendessen Wein und Wasser. Dank der exzellenten Qualität ist das isländische Wasser ein echter Exportschlager. Daher ist auch das Bier der Insel sehr gut. Das typisch isländische Getränk aber ist Kaffee, der zu allen Mahlzeiten und jedem Treffen gereicht wird.

Spezialitäten aus Island

Was sind nun typisch traditionelle isländische Spezialitäten? Neben den Fischgerichten ist vor allem Lammfleisch auf der Insel sehr beliebt. Die Lämmer werden nach einem halben Jahr geschlachtet und verbringen ihr kurzes Leben auf Wildweiden. Serviert wird es gerne hangikjöt – geräuchertes Lamm. Hammelfleisch, das von den älteren Tieren stammt, gilt hingegen in Island als minderwertig und wir heute nur noch wenig wie zum Beispiel für die gepökelte Siedewurst kindabjúga verwendet. Ein weiteres Traditionsgericht ist der skyr. Dabei handelt es sich um eine Art Frischkäse. Die Molke, die bei der Herstellung des skyr gewonnen wird, verwendet man gerne für Getränke und vor allem zum Konservieren von Fleisch. Berühmt berüchtigt und bei den Isländern auch heute noch sehr beliebt sind Walfleisch und Gammelhai, für den man eine wahrlich gute Nase haben muss. Der sogenannte hákarl – der fermentierte Hai – ist frisch zubereitet sogar giftig und ungenießbar. Weitere für uns Mitteleuropäer seltsam anmutende Spezialitäten sind svið – abgesengte und gekochte Schafsköpfe –, lundabaggar – gekochte und sauer eingelegte Schafsinnereien – sowie in Molke eingelegte Hammelhoden, die súrsaðir hrútspungar.
Zu Weihnachten lässt man sich auf der Insel oftmals die rjúpa – Schneehühner – in den unterschiedlichsten Varianten sowie Kakaosuppe mit Zwieback schmecken. Als Snack zwischendurch schieben sich die Isländer gerne Stockfisch mit Butter bestrichen zwischen die Kiemen.

Þorrablót – das isländische Winterfest

Auf keinen Fall fehlen die dürfen die isländischen Spezialitäten beim wichtigsten Fest der Insulaner – dem Winterfest Þorrablót. Das Fest wir am Ende des Winters, der hier bekanntlich sehr sehr lang sein kann, gefeiert. Man bezweckt damit, den Winter auszutreiben und verzehrt auf traditionelle Weise konservierte Gerichte, denn mit dem Frühling beginnt die Zeit der frischen Produkte. Man feiert das Opferfest im letzten Wintermonat – dem Þorri – und es steht in enger Beziehung zu den weiteren isländischen Opferfesten, die unter dem Jahr gefeiert werden. Schon in der Wikingerzeit gab es auf Island das Þorrablót und man belebte im 19. Jahrhundert diese Tradition aufs Neue.

Wir hoffen, euch hat unser kleiner kulinarischer Ausflug nach Island gefallen und ihr seid neugierig auf die wilde Insel im Nordatlantik geworden. Und falls ihr eine Reise dorthin plant, es euch aber an der passenden Begleitung fehlt, findet ihr diese mit Sicherheit bei uns unter Reisepartner Island.