Städtereisen gehörten schon immer zu den beliebtesten Ferienarten und erleben in letzter Zeit einen regelrechten Boom. Nicht zuletzt deshalb starten wir heute eine Reihe, die euch in unregelmäßigen Abständen eine spannende Metropole dieser Welt ein wenig näher vorstellen wird.
Denn Anfang macht heute Lissabon. Die portugiesische Hauptstadt gehört zurzeit zu den angesagtesten Städtereisezielen und hat den Besuchern jede Menge zu bieten.
Lissabon – die Metropole an der Mündung des Tejo
Die Hauptstadt Portugals präsentiert sich dem Besucher als aufgeschlossene überaus freundliche Stadt.
Schon die Phönizier wussten die strategisch günstige Lage an der Mündung des Tejo zu schätzen, und errichteten um das Jahr 1.000 vor Christus hier eine dauerhafte Siedlung. Auch die Griechen siedelten hier und Plinius der Ältere behauptete sogar, dass Lissabon eine Gründung des sagenhaften Odysseus gewesen sei.
In der Römerzeit hieß die Siedlung Olisipo und Julius Cäsar rang von hier aus im Keltiberischen Krieg die einheimischen Stämme nieder.
Im Mittelalter wurde die Stadt dann zunächst von den muslimischen Mauren erobert und stieg nach der Befreiung durch den portugiesischen König Alfons I. rasch zur Hauptstadt auf. Ein markantes dramatisches Ereignis in der Stadtgeschichte war das große Erdbeben im Jahre 1775. Dabei wurde die Stadt auch durch eine vom Erdbeben ausgelöste Flutwelle zu zwei Drittel zerstört und bis zu 100.000 Menschen verloren ihr Leben. Beim Wiederaufbau entstand dann die sogenannte Baixa – die Altstadt – die noch heute das Stadtbild von Lissabon prägt. Diese unterscheidet sich vor allem durch ihre Fliesenfassaden so gut wie von jeder anderen europäischen Stadt und lädt mit ihren engen Gassen zum Erkunden geradezu ein.
Torre de Belém – die Seefahrernation Portugal
Der Torre de Belém ist eines der Wahrzeichen der Stadt und zählt seit 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCU. Er steht an der Mündung des Tejo in den Atlantik und wurde im Jahre 1515 von König Manuel I. errichtet. Ursprünglich gab es am Südufer direkt gegenüber einen zweiten Turm. So konnte man feindliche in den Tejo vordringende Schiffe ins Kreuzfeuer nehmen. Doch der zweite Turm wurde beim großen Beben zerstört und nicht wieder aufgebaut. Der Torre de Belém steht heute als Sinnbild für die große Geschichte Portugals als Seefahrer- und Entdeckernation. Am Mündungstrichter des Tejo gelegen, diente er als Leuchtturm, der die heimkehrenden Seefahrer begrüßte.
Heute befindet sich in 35 Meter Höhe eine Aussichtsplattform, von der man einen wunderbaren Blick auf den Tejo und die Weite des Atlantiks hat.
Nicht weit vom Torre de Belém steht das Denkmal Padrão dos Descobrimentos. Es wurde zum 500 Todestag von Heinrich dem Seefahrer errichtet und soll ebenfalls an die großen Zeiten Portugals als Entdecker erinnern.
Castelo de São Jorge
Auf einem Hügel im Norden der Stadt befindet sich das Castelo de São Jorge, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Festung wurde von den Mauren errichtet und 1147 von Alfons dem Eroberer eingenommen. Danach war die Burg jahrhundertelang Königssitz und es befand sich hier auch die königliche Urkundensammlung. Die Festung wurde wie der zweite Turm an der Tejomündung vom Erdbeben 1775 weitgehend zerstört und ist heute für Besucher zugänglich. Auf über 6.000 Quadratmetern kann man Ausgrabungen aus phönizischer, römischer und maurischer Zeit bewundern und von der Aussichtplattform der Burg hat man einen sensationellen Blick auf Lissabon und den Tejo. Absolut sehenswert ist hier das berühmte Spitzbogenhaus, mit seiner mit Arabesken verzierten Tür aus dem 17. Jahrhundert.
Mosteiro dos Jerónimos und Kloster São Vicente de Fora
In Lissabon befinden sich zwei bedeutende Klöster. Das erste, das Mosteiro dos Jerónimos zählt zum UNESCU-Weltkulturerbe und gilt als der wichtigste Bau der Manuelinik, einer Variante der Spätgotik. Im Hieronymitenkloster liegen die Sarkophage des legendären Seefahrers und Entdeckers Vasco das Gama sowie zahlreicher portugiesischer Könige. Ebenso beherbergt das Kloster das Marinemuseum von Portugal und ein bedeutendes Archäologiemuseum.
Ähnlich wie im Kloster Mosteiro dos Jerónimos ist auch das Kloster São Vicente de Fora die letzte Ruhestätte von vielen portugiesischen Königen. Es ist die wichtigste Grablege der Könige aus dem Hause Braganza und auch die Patriarchen von Lissabon werden hier beigesetzt.
Mit der legendären Straßenbahn durch das Herz von Lissabon
Wer in Lissabon eine Stadtrundfahrt mit der legendären Straßenbahn versäumt hat, muss unbedingt ein zweites Mal in die portugiesische Hauptstadt jetten.
Die Carros eléctricos de Lisboa gibt es schon seit dem Jahre 1873 und wurde in dieser Zeit mit Pferden betrieben. Ab 1901 fuhr sie dann elektrisch und ist heute aufgrund ihrer historischen Fahrzeuge und der attraktiven Streckenführung durch die engen Gassen der Stadt ein absolutes Highlight bei einem Lissabon-Besuch. Oftmals führen die Schienen so eng an die Hausmauern heran, dass man es während der Fahrt vermeiden sollte, den Kopf aus dem Fenster zu strecken. Insgesamt gibt es heute noch 48 Kilometer Strecke, auf der man den eigentümlichen Charme der Stadt am besten erforschen kann.
Darüber hinaus gibt es drei Standseilbahnen in Lissabon, die die unteren Bereiche der Stadt mit den oberen verbinden.
join-my-trip-Tipp für Lissabon
Wenn ihr Lissabon besucht, nehmt euch einen Tag Zeit, um mit der Straßenbahn die Stadt zu erkunden. Fahrt dabei nicht das ganze Streckennetz auf einmal ab, sondern steigt immer wieder einmal aus und geht bewusst und mit offenen Augen durch die Gassen. Dabei werdet ihr viele kleine versteckte Highlights der Stadt entdecken, die euch sonst verborgen bleiben.
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