Reisebericht Vietnam

von Fernweh auf 30.06.2020

mit Kambodscha & Thailand

Vietnam, Kambodscha und Thailand: Wir begleiten Lilian und Ingo ein Stück durch Süd-Ost-Asien auf ihrer Weltreise. Endlich ist es soweit! Wir fliegen nach Süd-Ost Asien! Es geht los!


Ich bin so aufgeregt und gespannt, was uns die kommenden Tage erwarten wird. Mein erster Urlaub außerhalb von Europa! Das erste mal mit so wenig Gepäck unterwegs...

Nach der Landung geht alles ganz schnell, eine Menschenmasse schiebt uns aus dem Flughafengebäude, wo ich zwischen den ganzen asiatischen Gesichtern Lilian und Ingo entdecke, die ein Schild mit unseren Namen hochhalten! Das ist ja ein netter Empfang! 
Zum Glück sind wir jetzt nicht auf uns alleine gestellt, sondern steigen in das bereits wartende Taxi ein. Um den anlaufenden Scheiben entgegenzuwirken, schaltet der nette Mann die Heizung auf gefühlte 50 Grad. Mit hochrotem Kopf sitze ich nun also auf der Rückbank und schaue wie betäubt aus dem Fenster. Es ist schwül warm, es regnet und überall wuseln Menschen und Mofas um uns herum. In einer Seitenstraße hält der kleine Taxifahrer mit dem gewöhnungsbedürftigen Fahrstil an. Hier werden wir die nächsten Tage also wohnen. Nachdem wir ein freies Zimmer gefunden haben (das funktioniert hier nämlich so: Einfach die Tür öffnen und gucken ob da schon jemand schläft...) und einer erfrischenden Dusche sind Valentin und ich wieder top fit und gemeinsam gehen wir vier um die Ecke in eines der zahlreichen Restaurants zum Abendessen. Durch die vielen Internetcafés mit günstigen Tarifen fühlt man sich auch nach so vielen Flugstunden gar nicht mehr so weit weg von zuhause. 
Hier spielt sich alles auf den Straßen ab, was ein Betrieb! Und die zu überqueren ist jedes mal wieder ein Erlebnis...Das ununterbrochene Hupen sämtlicher Verkehrsteilnehmer, überbeladene Mopeds, Cyclos und Taxen, die die Bedeutung von Zebrastreifen völlig ausblenden können, muss man ignorieren und einfach drauf los laufen. Das hab ich immerhin schon gelernt an meinem ersten Abend in Ho Chi Minh Stadt.

Den ersten Tag in Saigon beginnen wir mit einem leckeren Backpackerfrühstück, bestehend aus Banana-Schoki-Pancake, zahlreichen Shakes, frisch gepressten Säften und exotischem Obst! Genauso hab ich mir das vorgestellt. Gestärkt beginnen wir also unseren ersten Urlaubstag. Wir besichtigen den Präsidentenpalast und das Kriegsmuseum. Ganz schön schreckliche Bilder von Verbrennungen, Verstümmelungen, Kriegsopfern und Folterinstrumenten. Eine Schulklasse schart sich um Einmachgläser mit mehrköpfigen Föten, missgebildet durch "Agent Orange". 
Auch wenn sowas nicht gerade hungrig macht, kehren wir mal wieder ein, um auf andere Gedanken zu kommen . Die Männer haben eh dauernd Hunger und so essen wir die Speisekarten in Saigon rauf und runter- kostet ja nichts.

Am Monatg haben wir einen Ausflug zu den unterirdischen Tunnelsystemen gemacht, in denen sich die Vietnamesen während des Krieges versteckt haben, wie kann man dort nur leben? Man konnte durchlaufen aber ich hab mich dann nicht getraut, total eng und dunkel. War trotzdem sehr interessant! 
An den Verkehr und die Hitze kann ich mich noch nicht gewöhnen, das gehört hier wohl einfach dazu, dass man aus der Dusche kommt, drei Schritte geht und dann denkt man müsse unbedingt wieder mal duschen.

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Mekong - die Mutter aller Wasser

Wir haben eine Mekongfahrt für drei Tage gebucht. Wir fahren durch kleine Kanäle, traumhaft schön!!! und übernachten direkt am Ufer in Bungalows. In diesen drei Tagen haben wir so viel gesehen! Angefangen von den schwimmenden Märkten und einer Krokodilfarm besichtigen wir eine Reispapier- sowie eine Coconutcandyfabrik mit klebrigen, süßen Bonbons und machen Halt in einem Garten, wo wir tropische Früchte probieren, inklusive einer lustigen Gesangseinlage der Volksmusikgruppe (auf die wir auch hätten verzichten können). Wir füttern Fische, die unter den Hausbooten gezüchtet werden und legen an einem kleinen Dorf an, um eine Moschee zu besichtigen. Man merkt, dass wir der Grenze zu Kambodscha immer näher kommen. Ich hab meine Kaugummis an die vielen bettelnden Kinder verschenkt und einem kleinen Mädchen eine Waffel abgekauft, die nach Fisch geschmeckt hat. 
Es ist richtig toll den ganzen Tag auf dem Boot zu verbringen und es gibt auch genügend Gelegenheiten auszusteigen und sich etwas anzuschauen. Bei der Hitze ist sowieso jeder Schritt zu viel, da langt das Erklimmen eines Bergklosters als Tagessportprogramm völlig aus. 
Mit unserem nicht gerade schnellen Boot tuckern wir vorbei an grünen Ufern, Hütten aus Stroh und Bambus und es wird keine Sekunde langweilig. Wo man auch hinblickt, sieht man lachende Menschen und winkende Kinder am Ufer. 
Dann sind wir an der "Grenze" angekommen und gehen über einen Steg an Land, wo wir eine Passkontrolle und die üblichen Einreiseformalitäten hinter uns bringen. Nach weiteren 3 ½ Stunden auf unserem "Speedboot" steigen wir in einen Minibus um. Diese Fahrt werde ich wohl noch lange als die abenteuerlichste Ruckelfahrt in Kambodscha in Erinnerung behalten. ("We try ro build a road...")

Kambodscha ist insgesamt ärmer als Vietnam, aber die Preise sind viel höher. Hier kostet egal was, immer mindestens einen Dollar, da die Landeswährung Riel nicht so stark ist. In Phnom Penh bleiben wir nur eine Nacht, der Bus zur Weiterfahrt nach Sihanoukville ist bereits gebucht. Dann heißt es erst mal so richtig ausspannen, nach der Fülle von Eindrücken und Busfahrten und Erlebnissen.

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Chillen am Meer!

Schon wieder Busfahren! 
Aber für Unterhaltung ist stets gesorgt. Kaum sind wir losgefahren, wird die schaurigschöne Karaoke-DVD abgespielt... zum Glueck hat niemand mitgesungen!... 
In Sihanoukville verbringen wir drei herrliche Tage. Wir wohnen in einem Bungalow mit eigener Hängematte auf dem Balkon und Blick aufs Meer. Am Strand lassen wir uns massieren, gehen im warmen Meer baden, chillen in superbequemen Strandkörben, futtern Bananapancakes und Obst - einfach herrlich. Abends gibt es Bier für wenige Cent und leckeres Essen direkt am Strand. 
Am zweiten Tag machen wir eine Schnorcheltour. Den ganzen Tag verbringen wir auf dem Boot, ich kämpfe gegen Seekrankheit und weiß zunächst nicht, was schlimmer ist: In das dunkle Wasser hüpfen oder das Geschaukel weiter aushalten. Irgendwie hab ich mich und meine Fischphobie aber dann doch überwunden und nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten mit dem lecker-angeschimmelten Schnorchel beginne ich das, was da unter mir herumschwirrt, richtig toll zu finden. Valentin taucht lieber richtig unter und frischt seinen Tauchschein auf. Wir haben sogar einen Stonefisch und einen Katzenhai gesehen. Zwischen den beiden Tauchgängen gibt es Frühstück und Mittagessen auf dem Schiff. Ich bin froh, dass ich mich trotz Fischangst überwunden hab.
Der dritte Tag am Strand ist leider komplett verregnet, aber da das Wasser warm ist, gehen wir trotzdem schwimmen. Morgen geht die Reise weiter in Richtung Siem Reap, zu den berühmten Tempeln von Angkor Wat.

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Angkor oder Wat?

Wir sitzen gerade alle in einem lahmen Internetcafe in Battambang, Kambodscha. Bald geht es zum Abendessen. Wir haben heute eine anstrengende Fahrt hinter uns: Man sagt, die Fluggesellschaft besteche die Straßenbauer, keine Straßen zu bauen um so mehr Leute fürs teurere Fliegen zu gewinnen...

Gestern waren wir in den Tempeln von Angkor. Unglaublich! Das kann man gar nicht beschreiben. Die Tempelanlagen sind riesig! Am besten haben mir der Bayontempel, (das ist der mit den vielen in Stein gehauenen Gesichtern) und der Dschungeltempel gefallen. Unbeschreiblich! Diese gigantischen Bäume, deren Wurzeln sich durch die Ruinen schlängeln! Das sieht so toll aus! 
Wir haben Glück und sind den Turigruppen stets etwas voraus, sodass wir oft fast alleine durch die Anlagen spazieren können. Leider war der Tag der Besichtigung von Angkor der heißeste der gesamten Reise und so war es trotz ständiger Erfrischung mit kaltem Wasser schwer, den ganzen Tag durchzuhalten. Nur gut, dass wir unseren netten Tuk-Tuk-Fahrer hatten, der uns den ganzen Tag von Anlage zu Anlage kutschiert hat. Ihr wisst ja nicht, wie erfrischend der Fahrtwind bei solchen Temperaturen sein kann. 
Ein weiteres Highlight war mein Ritt auf einem Elefanten; gemeinsam mit Lilian sind wir durch die Ruinen geritten! Ganz schön wackelig.
Ich bin heil froh, dass wir uns dagegen entschieden haben, den ganzen Tag mit dem Fahrrad zu fahren. Das Herumklettern langt mir völlig, vor allem weil ich zusätzlich mit meiner Schnupfennase kämpfen muss. 
Als Aufmunterung klappern Lilian und ich die üblichen Verkaufsstände ab ("Same-same, but different") und nach kurzen Verhandlungen sind wir beide stolze Besitzer von diversen Mitbringseln und billigen T-shirts. So langsam bekommt man den Trick mit dem Handeln raus!

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Die letzten Tage unserer Reise verbringen wir im Bangkok. Wirklich eine verrückte Stadt. Man kann überhaupt kein Zentrum erkennen! Wir wohnen nahe der berühmten Kao San Road - dem Backpackerparadies. Das Wochenende verbringen wir mit shoppen, einer traditionellen Thaimassage, bei der ich nicht wusste ob ich das gut finden oder laut schreien soll, ganz viel essen und einer kleinen Stadtrundfahrt. Wir sind zu faul in den Königspalast zu gehen, aber dafür fahren wir nach Chinatown, mit dem Boot nach Pat Pong, dem Rotlichtviertel und mit dem neuen Skytrain zu riesigen Shoppingcentern.

Die Zeit geht viel zu schnell rum! Aber das wird sicher nicht der letzte Urlaub in Asien gewesen sein.

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"Fazit"

So... mein Fazit für alle unentschlossenen potentiellen Rucksackseisefans: 
Asien ist ein Traum! Ich bin so froh, dass ich diese Reise erleben durfte. Kambodscha- ich erinnere mich genau an den Tag, als ich zum ersten mal drüber nachdachte dort Urlaub zu machen. Es klingt erstmal so weit weg, okay ist es natürlich auch. Aber mehr als das. Es klingt so fremd und gefährlich. Gerade wenn man noch nie Europa verlassen hat, aber wenn man dann einmal dort war, sieht man, dass es wirklich nicht so schlimm ist wie man annimmt.

Zur Unterkunft: Man findet immer ein Zimmer, jedoch kann man diese natürlich nicht mit europäischen Hotels vergleichen. In den größeren Städten gibt es zahlreiche Hostels für Backpacker, angefangen von 2 bis höchstens 15 Dollar haben wir immer in sauberen Unterkünften übernachtet.

Vietnam ist ein super Urlaubsland! Wir hatten eine tolle Zeit dort und keinerlei Probleme oder Zwischenfälle. Die Menschen sind freundlich und es gibt so viel zu entdecken. Ich kann eine mehrtägige Mekong Bootstour empfehlen, man lernt so Land und Leute besser kennen, fährt vorbei an wunderschönen Landschaften, durch kleine Kanäle mit winkenden, lachenden Kindern an den grünen Ufern... In Saigon (Ho Chi Minh Stadt) ist es recht wuseig auf den Strassen, da ist es schön, nach ein paar Tagen raus aus dem Lärm zu kommen und etwa die schwimmenden Märkte, Fischzuchten unter den Hausbooten, die Tunnelsysteme des Vietnamkrieges uvm zu besichtigen.

Busse fahren meistens von zentralen Busbahnhöfen ab, die Tickets kann man auch sehr kurzfristig entweder in einer Reiseagentur oder im Hotel buchen, manchmal wird man sogar vor dem Hotel angeholt. Selbst für lange Strecken in einem klimatisierten Überlandbus (Reisebus) haben wir nie viel bezahlt, etwa 6 Dollar. Sobald man dann in der nächsten Stadt ankommt, erwarten einen Massen von Motortaxifahrern mit Bildern ihrer Hotels, man muss sich nur noch entscheiden... 
Englisch wird von fast allen menschen dort gesprochen, selbst kleinste Kinder sprechen schon besser Englisch als viele Touristen, da es für sie unverzichtbar ist, wenn sie etwas verkaufen wollen.

Das Essen ist auch super! Vielleicht sollte man nicht in jede Küche schauen, aber gerade kleinere Restaurants, die weniger Geld für irgendwelche Dekoration haben, bieten dafür um so leckere Gerichte an.

Sehr hilfreich war zudem der Lonely Planet Reiseführer, der zahlreiche gute Tips zu Ausflugszielen und Unterkünften gab.

Ich wünsche allem eine gute Reise und bin jetzt schon neidisch, dass ich wieder hier sitze, während in Vietnam die Sonne scheint.

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Fernweh

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