Reisebericht Peru
von stefano auf 21.06.2019
Trekking in der Cordillera Blanca im Juni
Nach einem Direktflug mit KLM von Amsterdam nach Lima entscheiden wir uns sofort per Bus nach Huaraz weiterzufahren. Die Stationen unser 3-woechigen Reise liegen uebrigens ausschliesslich im Gebiet der Cordillera Blanca. Wer also Informationen zu den Touristenorten im Sueden Peru's rund um Cuzco, Macchu Picchu, Arrequipa oder Titicacasee sucht, der muss woanders suchen :)
Zur Akklimatisierung haben wir uns in Huaraz im Hostel Churup
eingebucht. www.churup.com Eine nette Herberge mit superfreundlichem Personal. Was man hier evtl. mehr zahlt, bekommt man in Sachen Sicherheit und Gemuetlichkeit doppelt zurueck. Wir werden 3x dorthin zurueckkehren und koennen sogar ueberschuessiges Gepaeck waehrend der Treks dortlassen.
Tag 2:Der erste schnelle Hike ging heute direkt hinauf auf ca. 4.500m zum Lake Churup. Insgesamt keine lange Tour aber schon mal ein Vorgeschmack auf die duenne Luft, die uns erwartet :) Diese Tour sollte man uebrigens nicht bei Regen machen, weil extrem rutschig an den 3-4 Steilpassagen.
4-Tagestrek
Am dritten Tag sind wir jetzt unterwegs auf einem 4-Tagestrek bis über den Pass Punta Union auf 4.750m mit einem Abstecher zum Alpamayo Basecamp. Das Wetter ist perfekt und wir stellen uns auf 15-20 Grad tagsüber und Nächte um null Grad ein. Kein Problem mit eigenen guten Schlafsäcken - wer allerdings Equipment leiht, sollte sich in Huaraz nicht über"s Ohr hauen lassen, vergleichen lohnt sich. Guter Tip mit wirklich netten Guides ist www.huascaran-peru.com. Wer länger unterwegs sein will und Material benötigt, sollte evtl. gebraucht kaufen und wieder verkaufen.
Zurück in Huaraz
Wir sind zurück in Huaraz mit vielen Eindrücken aus der Cordillera Blanca. Die 4-Tagestour war kein Problem, trotz Temperaturen unter null Grad nachts. Die Höhe macht einem nachts zwar ein bisschen zu schaffen, bei uns aber ohne Kopfschmerzen. Was hilft sind weniger Medikamente (ausser vielleicht Aspirin) sondern viel trinken (4-5 Liter), Kokablaettertee trinken und sich Zeit lassen. Wir treffen zwischendurch einige Gruppen, die im Alpamayo Basecamp warten und die derzeit Probleme mit zuviel Schnee im Zustieg zum oberen Camp haben. Generell hat es scheinbar viel Neuschnee über 5.000m. Mal sehen, ob das für unsere Fünftausender ebenfalls ein Thema wird. Das Wetter wird weiter schön bleiben.
Tag 8: Wir haben die Idee in Sachen Nevado Pisco abgeblasen, weil einerseits zu ueberlaufen und andererseits auch nervig in der Zufahrt. Stattdessen heute ein Pausentag, etwas Kultur bei einigen alten Ruinen und einfach mal relaxen und EM schauen :) Morgen geht es fuer weitere 3-4 Tage ins Ishincatal und von dort werden wir zu Touren am Nevado Urus (5.495m) und Nevado Ishinca (5.530m) aufbrechen, wenn alles passt.
Trekking in Peru
Wieder zurück in Huarez. Nachdem uns ein netter Esel den Transport der schweren Ruckäecke hinauf abgenommen hatte (3-4h Aufstieg), haben wir hinab unsere Backpacks mit der kompletten Ausrüstung selbst getragen. Je nach Budget und Ausstattung kann man übrigens hier oben auf 4.340m sein eigenes Camp aufschlagen oder recht komfortabel im Refugio Ishinca übernachten (kreatives peruanisch-italienisches Abendessen inklusive). Leider mussten wir diesen Trip früher als geplant abbrechen, da ich Probleme mit der Höhe hatte. Niki hat auf jeden Fall den Nevado Urus (5.490m) in der Tasche. Super. Das Ishincatal ist von Huaraz sehr einfach zu erreichen, die Fahrt auf der extrem holprigen Sandpiste lässt aber wohl einige Tourveranstalter davor zurückschrecken. Umso besser, denn unter Bergsteigern gilt das Hochtal als perfekter Akklimatisierungspunkt mit einigen Trainingsstationen inkl. einiger Fünf- und Sechstausender rundherum (Nev. Ishinca, Nev. Urus, Nev. Tocllaraju, Nev. Ranrapalca). Die Natur ist unbeschreiblich schön und unberührt und von Tourismus ist überhaupt nichts zu spüren.
Tag 13: Heute mal gut essen und Nightlife. Gute Tips sind das Cafe Andino www.cafeandino.com (zentrale Anlaufstelle für viele Backpacker in Huaraz), die Creperie Chez Patrick, der extrem nette und leckere (und scharfe) Thai Siam des los Andes und das Tres Buhos.
Tagestrip zur Laguna Llaca
Nach 3 Stunden Aufstieg haben wir den imposanten Talkessel, einen milchig blauen Gletschersee und den Gletscher direkt vor uns und man hat das Gefühl, dass die Welt hier irgendwie stillsteht. Alles ist langsamer und doch spürt man förmlich wie die Gletscher die Umgebung geformt haben. Am Ende des Tales gibt es einige deftige Sportkletterrouten - leider haben wir kein Equipment dabei. Auf dem Rückweg finden wir eine superschön gelegene Lodge www.thelazydoginn.com. Wir beschliessen hierher umzuziehen und die letzten 3 tage hier oben auf 3.650m zu verbringen und zu relaxen. (Tip: Wer hier hinaufwill, sollte sich einfach einen willigen Taxifahrer suchen, von Huaraz zu gehen ist nicht wirklich sinnvoll... )
Tag 17: Wir sind umgezogen in die Lodge, nach zwei Wochen Trekking und manchmal eher einfachen Verhaeltnissen hat es hier alles was man braucht. Wir teilen und die Lodge mit einigen Travellern aus USA und Israel. Wer reiten will - hier gibt es auch Pferde. Und die Betreiber der Lodge geben einem viel Auskunft ueber das lokale Leben in den Communities und die Kultur.
Tag 20: Wir packen leider heute unsere Sachen und werden nach einem kurzen Stop in Lima wieder zurueckfliegen.
Fazit
Insgesamt hatten wir den Eindruck, dass dieser Teil Perus (also die Cordillera Blanca und die Cordillera Huayhuash) in dt. Reisebueros noch nicht angekommen ist. Die meisten Traveller oder Bergsteiger kamen aus USA, Canada, Israel, Italien, Frankreich oder auch Oesterreich. Die einzige Ausnahme waren natuerlich Muenchner (!!) im Alpamayo Basecamp. Jo servus...
Tip: Man sollte sich entscheiden, ob man Peru aus der Busperspektive sehen will, oder sich wirklich Zeit lassen moechte an einem Ort anzukommen. Bei aller Einfachheit liegt in diesem Teil der Welt extrem viel Ruhe und Schoenheit. Und wer sich bergtechnisch auspowern will, der kann das hier ohne Probleme machen, allerdings sollte man kein Anfaenger in Sachen Trekking und Alpinismus sein.
Fuer Inspiration in Sachen Berge sollte man unbedingt dieses Buch kaufen: "Classic Climbs of the Cordillera Blanca" .
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