Reisebericht Port Leucate

von Rolf F. auf 21.06.2019

Eine Frankreichreise

Für die Anreise, diesmal wieder nach Port Leucate am Mittelmeer, haben wir uns dieses Jahr einige Tage Zeit genommen. Hatten immerhin 10 Tage Zeit, so blieben uns diesmal nur 6 Tage - und wir mussten aus beruflichen Gründen leider in der Hauptsaison fahren.


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Wie auch in den vier Jahren zuvor, haben wir uns für die Anreise, diesmal wieder nach Port Leucate am Mittelmeer, einige Tage Zeit genommen. Hatten immerhin 10 Tage Zeit, so blieben uns diesmal nur 6 Tage - und wir mußten aus beruflichen Gründen leider in der Hauptsaison fahren. Die erste Etappe führte uns bei trübem Regenwetter wie immer quer durch die deutschen Lande von Sachsen über Bayern ins Badische bis nach Frankreich. Ganz bewußt fuhren wir diesmal bereits am Anfahrtstag so tief wie nur möglich ins Land hinein. Nach einer kurzen Rast in Mulhouse, wo uns bereits die Sonne begrüßte, ging es weiter durch Belfort und das malerische Doubs-Tal nach Besançon. Hier hatten wir bereits 1995 übernachtet, so daß uns nichts hielt und wir erst kurz vor Dôle in dem kleinen Ort Rochefort-sur-Nenon Halt machten.

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Am Sonntagmorgen ging es dann nach einem Bummel durch PASTEURs Vaterstadt Dôle weiter südwestlich. Unser Ziel war es diesmal, möglichst rasch in den Süden zu gelangen. Insbesondere wollten wir den Norden des Languedoc kennenlernen. Allerdings wählten wir nicht die Standardroute durch das Rhône-Tal, sondern durchquerten zunächst die Bourgogne. Hier fielen uns die vielen, riesigen, weithin leuchtenden Sonnenblumenfelder auf.

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Kurz vor unserem endgültigen Kurswechsel nach Süden erreichten wir die malerische, sehr verschlafen wirkende Kleinstadt Digoin. Und hier entdeckten wir - nun schon zum dritten Mal bei unseren Frankreichtouren eine bauliche Besonderheit: eine Kanalbrücke! Auch diese hier führt über die Loire wie die bekannte, wesentlich weiter nördlich liegende bei Briare, die mit 669,69m die längste Kanalbrücke Europas ist, und die wir bereits 1996 bewundert hatten. Dieses Bauwerk, deren Initiator im übrigen der Erbauer des nach ihm benannten Turms Gustav Eiffel war, hatte uns in seiner Ungewöhnlichkeit damals stark beeindruckt. Diese hier in Digoin ist wesentlich kleiner, aber nichtsdestotrotz auch imposant. Als wir diese Brücke besuchten, herrschte allerdings glühende Mittagshitze.

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Daß die Brücke touristischer Anziehungspunkt der Region ist, war deshalb in der Siesta nicht zu bemerken. Die dritte Kanalbrücke, die ich oben erwähnte, hatten wir 1997 entdeckt. Die Fotos von ihr sind aber - wie alle anderen auch - mit geraubt (siehe mein Tripbook "Urlaubsreise 1997 endete abenteuerlich") worden. Aber in diesem Jahr hatten wir Gelegenheit, sie noch einmal aufzusuchen. 

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Durch Roanne

Der Sonntagnachmittag führte uns dann zielstrebig weiter durch Roanne, Feurs, Montrond-les-Bains nach Saint Étienne. Vom Zentralmassiv zogen die morgens im Wetterbericht angekündigten Sommergewitter mit Hagelschauern über uns hinweg. Saint Étienne machte - zumindest bei diesem Wetter - keinen guten Eindruck auf uns. Auf der Suche nach einem geeigneten Etappenziel überquerten wir die Loire und fuhren steil bergan in die Monts du Forez. Immer noch auf der Suche nach einem Hotel für die Nacht durchfuhren wir einige kleine Ortschaften bis wir plötzlich - immer noch in strömendem Regen - ein Schild passierten, auf dem wir "Welthauptstadt des Boule" (natürlich in französisch) erkannten.

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Als aktive Pétanque-Freunde elektrisierte uns das. Wir sind extra zurückgefahren, weil wir unseren Augen nicht glaubten. Aber es stimmte! Als wir weiterfuhren, erklärte sich alles: Wirklich nur durch Zufall waren wir nach Saint-Bonnet-le-Château geraten. Hier ist JEAN BLANC geboren worden. Er hatte seinerzeit das Verfahren entwickelt, um für das Boulespiel Stahlhohlkugeln herzustellen. Und heute ist Saint-Bonnet-le-Château Fabrikationssitz der weltberühmten Boulemarken "J.B.", "Obut" und "Boule Noire". Es beherbergt auch das "Internationale Boule- und Pétanque-Museum",das wir sogleich aufsuchten. Da es aber gerade geschlossen hatte und immer nur nachmittags geöffnet, stand unser Entschluß fest: Wir besuchen das Museum am Montagnachmittag - und bleiben folglich zwei Nächte in Saint-Bonnet-le-Château. Den Montag verbrachten wir also in dieser etwas verträumten, hübschen Kleinstadt mit einer sehenswerten, historischen Altstadt, besuchten das Pétanque-Museum und auch das Gelände der Boule-Fabrik "Obut".

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Am Dienstagvormittag ging es dann weiter in Richtung Süden durch Le Puy, das uns durch seine Kathedrale auf dem die Stadt beherrschenden Felsen beeindruckte. Trotzdem hielten wir uns nur kurz auf, denn unser Tagesziel war die Hauptstadt des Lozère Mende. In unserem Reiseführer war das nördlichste Département des Languedoc und seine Hauptstadt als sehr ruhig und ziemlich menschenleer beschrieben. Das war auch ein Grund, warum wir sie als Etappenziel gewählt hatten. Zumindest in der Saison hatten Tausende andere aber das gleiche Ziel. Natürlich sahen wir uns die uralte, wirklich schöne Brücke über den Lot an und bummelten abends durch das Menschengewühl und Markttreiben in der Altstadt.

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Am Mittwoch wollten wir die Gorges du Tarn kennenlernen. Deshalb fuhren wir nach Saint Enimie, das den Titel "eines der schönsten Dörfer Frankreichs" sehr zu Recht trägt. Es hat uns dort so gut gefallen, das wir sicher einmal für mindestens zwei Tage dorthin fahren werden, weil es sich auch hervorragend als Ausgangspunkt für eine Kanupartie auf dem Tarn eignet. Diesmal jedoch fuhren wir noch mindestens 40 km in der Tarn-Schlucht auf enger, kurvenreicher Straße entlang, immer mal wieder Halt machend, um die wundervolle Aussicht zu genießen.

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Am Abend dann waren wir im Tal des Orb und haben uns in dem Kurort Lamalou-les-Bains Quartier gesucht. Der nächste Tag führte uns dann am Orb entlang über Béziers und Narbonne an unser Urlaubsziel Leucate.

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Diesmal hatten wir in der Feriensiedlung Aphrodite Village ein wunderschönes Quartier und haben uns - erwartungsgemäß - sehr wohl gefühlt. Schließlich waren wir voriges Jahr bereits in der benachbarten Siedlung Club Oasis. Besonders erfreut waren wir, auch "alte Bekannte" vom vorigen Jahr wiederzutreffen, Franzosen, mit denen wir uns wieder jeden Nachmittag zum gemeinsamen Boule-Spiel trafen.

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In unserem Ferienquartier haben wir uns aber nicht nur in der Sonne "geaalt" und im - diesmal recht kühlen - Mittelmeer gebadet, sondern haben erneut Ausflüge in die schöne Umgebung gemacht. In unmittelbarer Nähe liegt Salses, das bis 1640 Grenzort zu Spanien war. Heute ist die ehemalige Grenzfestung ein beliebtes Ausflugsziel.

Selbstverständlich sind wir wieder südlich die Küste entlang gefahren, die wegen ihres Lichtes besonders bei Malern beliebte Côte Vermeille, um dem malerisch gelegenen, aber heute von Touristen überlaufenen Städtchen Collioure und seinem weltberühmten Künstlerbistro "Les Templiers", einen Besuch abzustatten, in dem einst verarmte Maler mit ihren Bildern, die heute von oben bis unten die Wände schmücken, ihre Zeche bezahlt haben.

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Ein weiterer Ausflug führte uns in die entgegengesetzte Richtung, zu den "Neuf écluses", den Schleusen bei Béziers, die den Canal du Midi Treppen steigen lassen. Nach dem immer wieder interessanten Schauspiel haben wir uns mit Blick auf die Kathedrale von Béziers eine Imbißpause gegönnt, um dann noch über den Markt zu bummeln. Auch hier bei Béziers gibt es wieder eine Kanalbrücke zu bestaunen, diesmal führt sie den Midi-Kanal über den Orb.

Ausgerechnet an einem Tag, der besonders heiß wurde, hatten wir uns den bei Sigean gelegenen Safaripark "Réserve africaine" als Ausflugsziel ausgesucht.

Auch unsere französische Freundin haben wir wieder besucht.

Sie wohnt ganz romantisch in der Nähe von Thuir zu Füßen der Pyrenäen, umgeben von Weinbergen, in einem einsamen Landhaus, das aus einer ehemaligen Mühle in jahrzehntelanger Ausbauarbeit entstanden ist. Vor ihrer Veranda rauscht das Flüßchen Canterane in einer Schlucht vorbei, die sie durch eine Pontonbrücke überspannt haben. Allerdings ist der Canterane in den Sommermonaten ausgetrocknet. Bei gutem Wetter - und wann ist das dort nicht! - kann sie von dem Grundstück aus sowohl den Canigou als auch das Mittelmeer sehen.

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Schließlich blieb uns nur noch die Rückfahrt, zu der wir uns drei Tage Zeit ließen. Dabei haben wir nun endlich auch mal den Pont du Gard besichtigt. Das hatten wir ja im vergangenen Jahr nach dem unliebsamen Erlebnis in Nîmes aus unserem Programm gestrichen. Der schnellste Weg zurück führt an der Rhône entlang, wo wir in Voulte übernachteten. Dessen Altstadt fanden wir recht hübsch und romantisch. Die letzte Etappe in Frankreich führte uns dann wie immer in das Elsace, wo wir diesmal in Soultz, das uns recht gut gefiel, übernachteten und den Urlaub ausklingen ließen.

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Rolf F.

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